Hey Leute, die gute Nachricht gleich vorweg. Jeder von Euch kann einen Song schreiben! Natürlich kommt es vor, dass der eine Mensch eher begabt im Textschreiben und der andere hingegen im Melodie finden ist. Wichtig ist beim Songschreiben, dass du deinen eigenen Weg findest und dann kann auch nichts mehr schief gehen.
Kurz und knapp zur Definition: Songwriting ist eigentlich nichts anderes als das Komponieren, oder die Komposition eines Songs.
Eine der zentralen Fragen für uns war immer: Was braucht man, um einen Song zu schreiben? Das lässt sich super einfach beantworten: Du brauchst Spaß und Interesse am Thema! Die perfekte Kombination ist Spaß, Interesse, Engagement und Kreativität. Auch ja, und natürlich ein paar Grundkenntnisse.
In diesem Artikel wollen wir dir genau diese Grundkenntnisse an die Hand geben, damit deinem Song nichts mehr im Weg steht. Eins können wir dir mit ziemlicher Sicherheit sagen: „verschiedene Wege führen nach Rom, ähh..zu deinem Song. Und wer weiß, vielleicht machst du das gut, kannst Menschen mit deiner Musik zusammenbringen, begeistern und läufst bald im Radio oder stehst auf der Bühne. Lass uns beginnen!
Welches Genre darf es sein?
Zu Beginn macht es Sinn, dir Gedanken darüber zu machen, welches Musik-Genre du nutzen willst, um deinen Song auszuarbeiten. Der Hintergrund dieser Überlegung ist, dass verschiedene Musik-Genres verschiedene Elemente nutzen. Elemente können zum Beispiel die Geschwindigkeit (beats per minutes), die Instrumente oder die allgemeine Struktur sein.
In einem Song aus dem Bereich Klassik hört man oft Instrumente, wie ein Klavier oder ein Piano. Das Rock-Genre punktet hingegen mit einer E-Gitarre oder Power-Akkorden. Aktuelle Pop-Songs in den Charts setzten oft auf Synthesizer.
Aber auch eine Abhängigkeit zwischen Text und Genre ist unumgänglich. In einem Rap-Song sind die Texte dahingehend optimiert, schneller gesprochen werden zu können.
Rhythmus und Beat
Auch der Rhythmus und Beat müssen zur Stimmung und zum Genre deines Songs passen oder sollten zumindest dazu harmonieren. In der unteren Tabelle siehst du einige Geschwindigkeiten (bpm) für eine Auswahl an Genres, denn die Schnelligkeit ist abhängig vom Genre und umgekehrt. Beispielsweise sind Techno- und Elektro-Songs sehr schnell, denn dort ist eine hohe BPM-Anzahl notwenig. Songs im klassischen Bereich hingegen sind viel langsamer. Hier kannst du einfach unsere Tabelle verwenden oder im Internet recherchieren.
Gerne | Hip-Hop | House | Techno | Drums / Bass | Indie | Rap |
BPM | 70-115 | 115-135 | 120-160 | 160-180 | 90-150 | 65-140 |
Tüftle eine Melodie aus
Was wäre dein Song ohne eine Melodie? Um eine Melodie zu finden, empfehlen wir dir ein Klavier oder eine Gitarre. Aber auch tüfteln am Computer mit virtuellen Instrumenten ist möglich!
Wichtig hierbei ist, dass du mit der Melodie experimentierst. Je mehr du experimentierst und variierst, desto mehr Ideen kommen dir für die Melodie für deinen Song. Die gängigsten Tonleitern sind:
C D E F G A H C
C-DUR Tonleiter (traurig)
D-E-Fis-G-A-H-Cis-D
D-DUR Tonleiter (festlich, fröhlich)
Wichtig hierbei ist, dass deine Melodie auch zur Song-Thematik passt. Unsere Melodien experimentieren wir meist mit der Gitarre, denn dann können wir mit Akkorden und Akkordfolgen variieren und experimentieren.
Tipp: Experimentieren mit Software !
Insofern du kein Instrument (perfekt) beherrschst, kannst du trotzdem Songs schreiben, das ist sicher. Ein Tipp von uns ist, dass du mit Software herumexperimentierst. Du kannst in sogenannten Digital Audio Workstations (kurz DAWs) Songs komponieren und mit Instrumenten oder Beats experimentieren. Hierbei sind Ableton Live, Logic und FL Studio die gängigsten Musik-Softwares.
Schau doch mal in unserem Artikel dazu nach, diesen findest du hier.
Den Text deines Songs schreiben
Einer der wichtigsten Schritte beim Songschreiben ist der Titel deines Songs. Du kannst dazu zahlreiche Ideen in einem Notizbuch oder deinem Handy notieren. Es ist aber auch möglich, erst den Songtext zu schreiben und anschließend den Titel zu finden. Achte dabei auf den Songaufbau, diesen findest du hier.
Dein Songtext kann alle möglichen Themen behandeln, dabei sind dir keine Grenzen gesetzt. Dennoch möchten wir dir einige Ideen und Ansätze mitgeben.
Brainstorming: Über was wolltest du schon immer einen Song schreiben? |
Kopf-Stand-Methode: Du generierst mit negativer Fragestellung neue Ideen |
Was beschäftigt dich aktuell oder seit längerem? |
Was passiert in deiner Umwelt? |
Was passiert in der Gesellschaft, oder welche wichtigen Themen gibt es in der Gesellschaft? |
Welche Erfahrungen möchtest du in deinen Songs verarbeiten? |
Du kannst auch einen Fragenkatalog mit dem Inhalt deines Songs beantworten |
Erzähl mit deinem Songs deine eigene Geschichte |
Im folgenden Abschnitt haben wir einfach die Kreativitätsmethode „Mindmap“ verwendet, denn wir haben aus dem Fenster gesehen und wahrgenommen, dass die Sonne scheint. Also haben wir den Songtitel „Sonne“ genannt und mit Hilfe der MindMap erste Inhalte für unseren Song über die Sonne erschaffen. Weitere Methoden findest du in unserem Beitrag über kreative Ideenfindung.
Die Hookline als Ohrwurm
Die Hookline ist die Stelle in deinem Song, die ins Ohr geht und in der Erinnerung des Hörers bleibt. Kurz gesagt: Der Ohrwurm.
Um die perfekte Hookline zu finden, musst du viel mit Melodie, Text und Ideen experimentieren. Du kannst beispielsweise den Text deiner Hookline auf verschiedene Melodien singen und das Ziel hierbei ist, dass dir persönlich die Hookline gefällt und der Hörer die Hookline immer wieder singen oder hören möchte. Wir wollen dir das am Beispiel eines unserer Lieblingssongs darstellen. Im folgenden Abschnitt siehst du die Hookline aus dem Chorus von Schönste Zeit. Bosse hat es geschafft mit der Hookline, ummantelt von einem Chorus, den klassischen Ohrwurm-Effekt beim Hörer zu erzielen.
Das war die schönste Zeit (die schönste Zeit)
Weil alles dort begann (die schönste Zeit)
Bosse – Schönste Zeit
Der Chorus als Kapsel für deine Hookline
Die Hookline kann aber auch ohne Chorus als Chorus wirken. Mit dem Chorus kannst du die Hookline noch besser verpacken und optimieren. Wichtig bei dem Chorus ist, dass Bilder und Emotionen beim Hörer erzeugt werden. Im besten Fall identifiziert sich der Hörer mit dem Thema in deinem Song.
- Bsp.: Die Hookline „Das war die schönste Zeit (die schönste Zeit)“ wurde um einen Chorus erweitert. Der Fokus liegt allerdings auf der Hookline, diese bleibt im Ohr!
Das war die schönste Zeit (die schönste Zeit)
Weil alles dort begann (die schönste Zeit)
Und Berlin war wie New York
Ein meilenweit entfernter Ort
Und deine Tränen waren Kajal
An dem Tag als Kurt Cobain starb, lagst du in meinen Armen
Das war die schönste Zeit (die schönste Zeit)
Weil alles dort begann (die schönste Zeit)
Chorus „Schönste Zeit“ von BOSSE
Strophen
Die Strophen erzählen die Geschichte in deinem Song und bauen aufeinander auf. Strophen können beispielsweise Fragestellung beim Hörer hervorrufen, die im Chorus beantwortet werden. Sie sollten, genau wie der Chorus, aussagekräftig sein. Auch Sie sollen Emotionen und Bilder beim Hörer wecken. Strophe 1, 2 und 3, haben musikalisch und textlich das gleiche Muster. Sie transferieren Stück für Stück mehr Informationen zum Hörer.
Der letzte Schliff: Bridge
Mit einer Bridge kannst du deinen Song noch abrunden oder „feintunen“. Eine Bridge ist wie ein zusätzlicher Chorus, wird aber nur einmal gesungen oder gespielt. Du kannst die Geschichte deines Songs beispielsweise durch einen neuen Text, also eine neue Art und Weise der Darstellung der Geschichte, darstellen.Was beispielsweise auch geht, ist eine andere Akkordfolge mit einem Instrument spielen oder ein Instrumenten-Solo reinbringen.
Songstruktur
Die Songstruktur haben wir bereits in einem anderen Artikel erklärt. Diesen Artikel findest du hier. Wenn man die letzten Jahre oder Jahrzehnte analysiert, stellt man schnell fest, dass sich eine wiederkehrende Songstruktur in den Charts etabliert hat.
Strophe – Chorus – Strophe – Chorus – Bridge – Chorus
Eine gängige Song-Struktur der letzten Jahr(zehnte)
Im Bereich Song-Struktur ist es aber wie in jedem anderen Bereich auch, du kannst so viel experimentieren und variieren, wie du möchtest.
Grafik: Songaufbau
Idee: weitere Instrumente
Du kannst noch weitere Instrumente hinzufügen. Mit weiteren Instrumenten kannst du deine Melodie und deinen Song ausschmücken und mit einzelnen Elementen, wie z.B. einer Gitarre, Glocke oder einem Meeresrauschen akzentuieren.
Viele Wege führen nach Rom (zu deinem Song)
Abschließend wollen wir dir noch ein paar Möglichkeiten an die Hand geben, die dir den Einstieg erleichtern sollen.
Möglichkeit | |
1 | Der Text macht den Anfang |
2 | Das Instrument macht den Anfang |
3 | Die Stimmung macht den Anfang |
4 | Die Melodie macht den Anfang |
5 | Die Harmonie macht den Anfang |
6 | Der Rhythmus macht den Anfang |
Fazit
Wie wir zu Beginn des Artikels bereits gesagt haben, kannst du und auch jeder andere Mensch einen Song schreiben. Du musst deinen eigenen Weg finden, um deinen eigenen Sound und deinen eigenen Song zu generieren. Für uns zählt eine Kombination von Kreativität, Interesse, Experimentierfreudigkeit, Spaß und Interesse. Wir können dir keinen Master-Plan an die Hand geben, der dich und deinen Song perfekt macht. Aber wir hoffen, dass wir dir einen groben Rahmen mitgeben können, damit du deinen eigenen Song schreiben kannst.Wichtig ist, dass du am Ball bleibst, dir selbst keinen Zeitdruck machst und im Vordergrund der Spaß steht.